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Biogas-Wissen

Silagebereitung für Biogasanlagen

Risiken bei der Silierung von nachwachsenden Rohstoffen

Siloanschnitt

Während des Silierprozesses werden die leichtverfügbaren Kohlenhydrate unter Luftabschluss von Milchsäurebakterien zu verschiedenen kurzkettigen Säuren umgebaut. Dies ist zwangsläufig mit unvermeidbaren Verlusten verbunden. Um die Verluste gering zu halten, steht die schnelle Absenkung des pH-Wertes im Vordergrund. Hierdurch werden enzymatische Reaktionen und der weitere Energieverlust durch Gärschädlinge weitgehend unterbunden.

Kritische Phase: Luftkontakt während der Öffnung des Silos

Erhebliche Verluste können nach der Öffnung des Silos entstehen, wenn die Silage Luftsauerstoff ausgesetzt wird. Schadorganismen, wie vor allem Hefen und Schimmelpilze, die in jedem Silo vorhanden sind, nehmen ihre Stoffwechseltätigkeit auf. Ein deutliches Zeichen für den Verderb der Silage und dem damit verbundenen Energieverlust ist die Erwärmung der Silage. Energie, die in Form von Wärme während der Lagerung bzw. am Anschnitt verloren gegangen ist, steht im Fermenter nicht für die Biogasproduktion zur Verfügung.

Weniger Verluste, mehr Methan - spezielle Biogas-Siliermittel wirken

Schutz durch Essigsäure

Die Lagerstabilität einer Silage ist von ihrem Gärsäuremuster abhängig. Die schützende Wirkung der Essigsäure, insbesondere vor starker Hefevermehrung, ist wissenschaftlich beschrieben. Aus diesem Grund werden ausgewählte heterofermentative Milchsäurebakterien in Siliermitteln eingesetzt: Sie erhöhen den Essigsäuregehalt einer Silage!

Der Verwendungszweck muss berücksichtigt werden

Während ein gesteigerter Essigsäuregehalt für Biogassilagen zu fördern ist, kann bei Silagen für Milchkühe ein extrem erhöhter Essigsäuregehalt die Futteraufnahme reduzieren und ist deshalb in der Tierernährung unerwünscht. Es muss vor der Ernte entschieden werden, ob für Biogas oder Tierfütterung siliert wird!

Je mehr Essigsäure desto früher setzt die Methanbildung ein

In der methanogenen Phase des Biogasbildungsprozesses hat die Essigsäure den zusätzlichen Vorteil, dass sie direkt zu Methan umgebaut werden kann. Ein Effekt, der einen hohen Essigsäuregehalt in Biogassilagen zusätzlich wünschenswert macht.

Wirkung von homo-/heterofermentativen Siliermitteln wissenschaftlich belegt

Die Universität Rostock untersuchte unterschiedliche Substrate hinsichtlich ihres Biogaspotenzials im Batch-Test. Im Laborversuch zeigte sich der Einfluss der Essigsäure auf die Methanproduktion sehr deutlich: Die mit dem Biogas-Siliermittel behandelte Silage lieferte höhere Methanmengen.